Bundeselternrat bemängelt Chaos bei der Fachkräftesicherung- Berufsorientierung kann nur mit Struktur gelingen!

Eine Bestandsaufnahme der Situation durch die Fachausschüsse des Bundeselternrats anlässlich der Januarfachtagung vom 26.-28.01.2018 in Potsdam hat ein sehr unzusammenhängendes Bild in der bundesweiten Berufsorientierung von Schülern ergeben. Dies reichte von landesweit verbindlichen Konzepten (Hamburg) oder Rahmenvorgaben (Thüringen) bis hin zu Bundesländern und Regionen mit „stark fragmentarischen Konzepten“.

Die sogenannten ‚Passungsprobleme‘, die sich in einem steigenden Anteil unbesetzter Ausbildungsplatzangebote einerseits und einem anhaltend hohen Anteil erfolgloser Ausbildungsplatznachfrage andererseits manifestieren, nehmen trotz der verringerten Schulabbrecherquote seit 2010 kontinuierlich zu.

In diesem Prozess spielt das Elternhaus eine zentrale Rolle, die es aber immer weniger erfüllen kann. Bekannte Berufsfelder differenzieren sich immer weiter und schneller aus, neue Berufe entstehen, die Bedeutung der Digitalisierung nimmt ständig zu und Tätigkeiten werden abstrakter. Damit fällt es Eltern immer schwerer, auf Basis eigener Anschauungen ihren Kindern berufsberatend zur Verfügung zu stehen.

Negativ zu bemerken sind:

  • Häufig fehlende Systematisierung der Angebote
  • Mancherorts fehlt es immer noch an der Vernetzung mit den lokalen Akteuren
  • Eine unübersichtliche Landschaft geförderter Einzelmaßnahmen. Fehlende Evaluation (die Schulen wissen nicht, was aus ihren Schülerinnen und Schülern nach dem Verlassen der Schule wird – keine Wirksamkeitskontrolle der schulischen Konzepte zum Übergang Schule/Beruf)
  • Unzureichende Einbeziehung der Eltern, fehlende Angebote zur Elternfortbildung

 

Dazu bemerkt der Vorsitzende des Bundeselternrats Stephan Wassmuth: „Es ist erfreulich, dass es vielerorts sehr engagierte Lehrer, Schulen, Ämter und Kräfte der Wirtschaft gibt, die an einem Strang im Sinne unserer Jugend ziehen und auch die neueste PISA Studie zu dem Aufholen der sozial benachteiligten Schüler in Deutschland lässt hoffen, dass eine entschlossene bundesweite, gemeinsame Anstrengung in Sachen Bildung – hier und heute – der richtige Weg ist, um unserer Jugend Chancen mit auf ihren Lebensweg zu geben und damit auch in unserer Gesellschaft nachhaltige Weichen für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu stellen.“!

 

 

Ihr Ansprechpartner ist:

Stephan Wassmuth, Vorsitzender des Bundeselternrats

Telefon: 0172-56 49 900

E-Mail: stephan.wassmuth@bundeselternrat.de