München, den 29. März 2012
LEV-Vorsitzende im Bayerischen Landtag vor dem Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport
Auf die Frage zur Gesamtbilanz G8 antwortet die LEV-Vorsitzende Susanne Arndt: „Korrekturen sind notwendig“
„Um das achtjährige Gymnasium als Erfolgsmodell zu deklarieren, bedarf es noch einiger wichtiger Korrekturen,“ sagt Susanne Arndt, die Vorsitzende der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V. (LEV). Im Rahmen der heutigen Anhörung vor dem Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags zum G 8, wies Arndt darauf hin, dass sich trotz der in den vergangenen acht Jahren vorgenommenen konzeptionellen Veränderungen zeige, dass die Verkürzung um ein ganzes Schuljahr bis heute primär zu Lasten der Schüler gehe.
Die vom Kultusministerium angekündigte Lehrplanüberarbeitung tut dringend not und sollte nun endlich umgesetzt werden. Ziel des Gymnasiums ist, laut Arndt, eine breite Allgemeinbildung und Studierfähigkeit zu vermitteln. Die Vermittlung von Detailwissen solle den Universitäten und Hochschulen überlassen werden. Deshalb darf auch die Reduzierung kein Tabu sein.
Außerdem mangelt es nach Ansicht der LEV an vielen Gymnasien an nachhaltigen individuellen Förderangeboten ab der 5. Klasse. Durch die Verkürzung um ein Jahr sei der zeitliche Druck auf die Schüler deutlich gestiegen, da die tägliche Schulzeit bis in die Nachmittagsstunden die Lernzeiten zuhause einschränkt. Die Unterrichtsnachbereitung sowie die Vorbereitung auf Prüfungen lässt auch anstrengungsbereiten Schülern kaum Zeit temporäre individuelle Schwächen auszugleichen. Vor allem in den Kernfächern wie Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen müsse in zusätzliche Intensivierungsstunden investiert werden.
Weiterhin fordert die LEV die Politik auf die flächendeckende gebundene und rhythmisierte Ganztagsschule zügig umzusetzen. Dies sei eine gesellschaftspolitische Notwendigkeit zum weiteren Ausbau der Chancengerechtigkeit.
Die LEV regt erneut an, den mittleren Schulabschluss künftig nach der bestandenen 9. Jahrgangsstufe zu gewähren sowie die räumliche und personelle Ausstattung an den Schulen den Gegebenheiten des achtjährigen Gymnasiums anzupassen. Der Ganztagsbetrieb und die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft erfordert außerdem die Einbindung von Sozialpädagogen an allen Gymnasien.
Die LEV fordert seit Jahren eine ausreichende Personalressource in Form der integrierten Lehrerreserve.
Die LEV vertritt rund eine halbe Million Mütter und Väter in Bayern. Mehr Informationen finden Sie unter www.lev-gym-bayern.de
Für weitere Fragen steht Ihnen Susanne Arndt unter 0172 83 22 178 zur Verfügung.