München, den 10. März 2012
Elternvertreter diskutieren über Bildungsgerechtigkeit und andere Themen am Gymnasium
LEV-Mitgliederversammlung in Bad Reichenhall:
Elternvertreter diskutieren über Bildungsgerechtigkeit und andere Themen am Gymnasium
Bad Reichenhall. Aus ganz Bayern reisen rund 200 ElternvertreterInnen an diesem Wochenende an das Karlsgymnasium in Bad Reichenhall, den Gastgeber der diesjährigen Mitgliederversammlung der Landes-Eltern-Vereinigung der bayerischen Gymnasien e.V. . Gerade in den letzten Wochen gab es rund um gymnasiale Themen wieder viel Diskussion. Susanne Arndt, die seit einem Jahr den Vorsitz der LEV innehat, dazu:“ Die jährliche Mitgliederversammlung ist für den Vorstand das Forum, das die Richtlinien und die Art und Weise unseres Auftretens nach außen für das kommende Jahr festlegt. Wir werden auch in diesem Jahr genau zuhören, welche Themen die ElternvertreterInnen bewegen und danach unsere Aktivitäten ausrichten – unabhängig davon, an welcher Stelle es im Blätterwald gerade rauscht und woher die Strömungen kommen.“
„Bildungsgerechtigkeit am Gymnasium – Realität oder Vision?!“ lautet das diesjährige Motto. „Schülerinnen und Schüler müssen in Bayern unabhängig vom Bildungsstand ihrer Eltern, von deren Einkommens- oder Vermögensverhältnissen und vom Wohnort dieselbe Chance haben, das Abitur erfolgreich abzulegen,“ so die LEV-Vorsitzende zum Leitantrag des Vorstands. Doch fehlt es dazu nach Meinung der LEV bisher an Rahmenbedingungen wie der bundesweiten Vergleichbarkeit der Abiturnoten, einer verbesserten personellen Ausstattung, der Erhöhung der Unterrichtsqualität und der verbesserten individuellen Förderung.
„Wir brauchen mehr Geld, so banal das klingt,“ sagt Arndt und begründet diese Forderung mit der Logik, dass an manchen Stellen Motivation, Eigeninitiative, Kreativität und der bloße Wille nicht ausreichen. „Wir haben so viele hochmotivierte Lehrer, sehr engagierte Eltern und lernbereite Kinder, doch damit lassen sich nicht alle Probleme lösen. Für eine förderliche Lernumgebung mit über 30 Wochenstunden Unterricht brauchen die Gymnasien zusätzliches Personal, auch an Schulpsychologen und Sozialarbeitern. Die Schulen müssen personell und technisch angemessen ausgestattet sein, um effizient arbeiten zu können. Und ohne vernünftige Mittagsversorgung und bedarfsgerechte Ganztagsbetreuung geht es im G8 einfach nicht. Kein Unternehmen und keine Behörde mit hunderten von Mitarbeitern würde seinem Personal die Zustände zumuten, die an vielen bayerischen Gymnasien herrschen.“ Im Namen ihrer Mitglieder fordert die LEV die politisch Verantwortlichen deshalb auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Trotz erkennbarer Problemfelder ist das bayerische Gymnasium – auch das Achtjährige – laut Arndt jedoch eine erfolgreiche Institution, was allein schon die ständig steigenden Schülerzahlen der vergangenen Jahre beweisen. „Die Eltern wissen, dass die Vermittlung von gymnasialer Bildung in unserer globalisierten Welt ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches, selbstbestimmtes Leben ihrer Kinder ist. Denn heute kommt es mehr denn je darauf an, Zusammenhänge zu erkennen und die richtigen Schlüsse zu ziehen und genau dafür steht gymnasiale Bildung.“
Für weitere Fragen steht Ihnen Susanne Arndt unter 0172 83 22 178 zur Verfügung.
Die LEV vertritt rund eine halbe Million Mütter und Väter in Bayern. Mehr Informationen finden Sie unter www.lev-gym-bayern.de